Warum Ndidi Onukwulu zehn Jahre für ihr viertes Album gebraucht hat – wir können nur spekulieren. Im Netz sind nur spärliche Informationen zu „Simple Songs For Complicated Times“ zu finden, die CD selbst kommt in einer mageren Papphülle ohne weitere Infos außer Titel, Musiker und Produzent. Letzterer ist kein geringerer als der von uns schon mehrfach empfohlene Saiten-Virtuose Steve Dawson, der auch die exzellente Gitarrenarbeit übernimmt. Wobei wir bei der Musik der kanadischen Sängerin und Songschreiberin wären – und die entschädigt dann eben doch für die zugegebenermaßen lieblose Ausstattung. Ndidis stimmige Melange aus Blues, Gospel, Rock und Country wird getragen von ihrer kraftvollen, beseelten Stimme, doch auch die Band groovt mit einer versierten Lässigkeit, die man eher Musikern aus Louisiana zutrauen würde. Doch dass man in Kanada eine ganz besonders enge Beziehung zur Musik des US-amerikanischen Südens hat, weiß man ja spätestens seit The Band. Ndidis Songs, welche sich um existenzielle Themen wie Liebe, Tod, Mut zur Veränderung und Selbstbehauptung drehen, klangen noch nie so erdig und direkt. Stimmt halt auch: Wenn die Zeiten kompliziert sind, muss es die Musik ja nicht auch noch sein. |
